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Gemeinderat gibt grünes Licht

geschrieben von k.bruemmer am 28. September 2006

Der Gemeinderat der Stadt Leimen hat nun grünes Licht für das Bauvorhaben der  Förderorganisation Rettungsdienste Leimen (FORL e.V.) gegeben. Auf der Gemeinderatssitzung am 28.09.2006 stimmte eine breite Mehrheit dafür, Mittel für eine adäquate Unterbringung der ortsansässigen Rettungsdienste DLRG und DRK bereitzustellen.
Damit scheint nun ein Ende der Odyssee für die Helfer in Sicht. Bereits bei Wiederaufnahme der aktiven Rotkreuzarbeit in Leimen im Jahre 1996, sowie der aktiven Beteiligung der DLRG Leimen am Wasserrettungsdienst im selben Jahr, wurde an einer sinnvollen Lösung zur Unterbringung gearbeitet. Zwar wurden immer wieder Mittel in Aussicht gestellt und Objekte diskutiert, zu einem endgültigen Abschluss ist es aber bis dato nicht gekommen. Stattdessen war man in mehreren Provisorien über das gesamte Stadtgebiet verteilt.
Nun stehen die Vorzeichen anders. Die FORL um den ersten Vorsitzenden Matthias Frick hat einen Planungsentwurf erstellt, der zum einen eng an die Bedürfnisse der beiden Hilfsorganisationen geknüpft ist, aber auch den finanziellen Rahmenbedingungen angepasst ist.
Mit den Einnahmen aus unseren Aktivitäten sowie der Spenden und Mitgliedsbeiträge könne man gerade so das Tagesgeschäft bestreiten, so Frick. Eigenständig könne man unter diesen Voraussetzungen keinen Bau realisieren. Die Stadtverwaltung der Großen Kreisstadt sowie der Gemeinderat sind sich ihrer Verantwortung bewusst und greifen hier entscheidend unter die Arme. Mehrfach hatten alle Beteiligten vor Ort die Gegebenheiten sowie die daraus resultierenden Probleme persönlich besichtigt und nun entsprechende Zeichen gesetzt.
In der Planung ist das Objekt mit 375.000 EUR beziffert, welches am bisherigen Standort, dem Ostflügel des ehemaligen und zukünftigen Freibades in Leimen entstehen soll. Die Nähe der DLRG zu den hiesigen Wasser- und Trainingsflächen in Hallen- und Freibad kann somit beibehalten werden. An die bisherige Fahrzeughalle soll ein Gebäude mit zwei Fahrzeugboxen, Trockenraum, Lagerfläche, Umkleide und Sanitäranlagen sowie im ersten Geschoss mit Büroraum, Ausbildungsraum, Teeküche, Jugendraum und Bereitschaftszimmer anschließen. Zudem soll die bisherige Fahrzeughalle grundsaniert werden.
250.000 EUR stellt die Stadt dafür gestaffelt zur Verfügung. Den Rest müssen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Form von Eigenleistungen selbst erbringen. „Wir werden dazu auch an zahlreiche Firmen herantreten und auf deren Unterstützung bauen“, verrät Frick. Jetzt müsse man die erforderlichen Genehmigungen einholen und dann könnte es losgehen. Allerdings wird der Baubeginn laut dem ersten Vorsitzenden wohl erst im Frühjahr 2007 sein, jedoch schwerpunktmäßig bereits mit der Freibaderöffnung gegen Ende Mai fertig gestellt werden.

Pressemitteilung der Stadt Leimen

„Hilfe für die Helfer“
Gemeinderat beschließt Baukostenzuschuss für DRK und DLRG

Jeder ist froh, wenn sie kommen: Rotes Kreuz und DLRG Leimen sind immer da. Die überaus engagierten Lebensretter sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens. Auch in der Großen Kreisstadt Leimen helfen sie sofort, wenn sie von den Bürgerinnen und Bürgern gerufen werden. Hierin sind sie mit der Freiwilligen Feuerwehr Leimens vergleichbar, die den zweiten und ebenso wichtigen Baustein der Rettung in der Stadt bildet.
Nun ist es an der Zeit, dass die Stadt Leimen nach der Feuerwehr auch ihren anderen ehrenamtlichen Lebensrettern hilft. Die bisherige Unterkunft der an die 50 aktiven freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie ihrer Fahrzeuge am Freibadparkplatz ist nicht mehr tragbar, sie muss ersetzt werden, damit sie ihre so wichtige Arbeit für die Menschen weiter erfüllen können. Schon in den Jahren 1997/1998 hatte der Gemeinderat in Leimen diese Frage diskutiert und DRK/DLRG erhebliche städtische Mittel für einen Neubau in Aussicht gestellt. Seitdem war allerdings nichts geschehen, nun jedoch muss gehandelt werden.
FORL, die gemeinsame Förder-Organisation der Rettungsdienste Leimen, hat einen zweckmäßigen, den Bedürfnissen angepassten Neubau entworfen, der an Stelle des alten Gebäudes entstehen soll. Kein unnötiger Prunkbau, vielmehr ein auf das nötigste reduzierter Bau mit Garagen für die Einsatzfahrzeuge, Umkleide-, Sanitär- und Ausbildungsräumen für die Helferinnen und Helfer, Materiallager. Bei von der FORL genannten Gesamtkosten von 375.000 € wird die Stadt Leimen einen beträchtlichen Baukostenzuschuss von 250.000 € zuwenden, der Rest soll über Spenden und vor allem über umfangreiche Eigenleistungen der insgesamt über 1.600 Mitglieder von DRK und DLRG erbracht werden. Das Grundstück wird die Stadt Leimen für einen symbolischen Euro weiterhin zur Verfügung stellen.
Nachdem Oberbürgermeister Wolfgang Ernst den großen Wert und das lebensrettende Engagement der Aktiven von DRK und DLRG überzeugt betont hatte, konnte und wollte sich die große Mehrheit des Leimener Gemeinderats den dringenden Bedürfnissen der Leimener Lebensretter nicht verschließen. Die Stimmen gegen dieses Bauprojekt und gegen die dringend erforderliche Unterstützung durch die Stadt Leimen konnten sich mit ihren Argumenten nicht durchsetzen.
 Während Gemeinderat Jundt das Erfordernis von DRK und DLRG in Leimen bezweifelte und darauf verwies, dass auch das Rote Kreuz aus anderen Gemeinden in Leimen zum Einsatz kommen könne, sahen andere Gemeinderäte angesichts der engen finanziellen Rahmenbedingungen der Stadt keine Möglichkeit der Hilfe. Hiervon ließ sich die große Mehrheit des Gemeinderates jedoch nicht überzeugen, für sie stand neben der moralischen Verpflichtung zur „Hilfe für die Helfer“ auch der große menschliche Nutzen eines eigenen Leimener Rettungsdienstes für die Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle.
Bei lediglich 3 Gegenstimmen der Gemeinderäte Jundt, Balzer und Rajki sowie 3 Enthaltungen der Gemeinderäte Unverfehrt, Stather und Agena beschloss mit OB Ernst eine große parteiübergreifende Mehrheit, die Leimener Lebensretter wie beantragt zu unterstützen.

„Das wird im kommenden Jahr mein Jahresurlaub“, so der mutige und auch dankbare Kommentar eines DRK-Helfers nach dem Beschluss des Gemeinderats.